Am Reinickendorfer Ausbildungsabend ging es darum, Stress überhaupt als solchen zu erkennen und auch, welche Auswirkungen und Erkrankungen Stress nach sich ziehen kann. Methoden zur Stressbewältigung wurden in Gruppenarbeit erarbeitet. Es gab den Themenschwerpunkt wie u. a. "Wie können Führungskräfte Stress bei den Helfern reduzieren?" und "Welche Stressoren gibt es an der Einsatzstelle?". Die Ergebnisse wurden in der großen Runde vorgestellt und diskutiert.
Die THW-Einsatzkräfte sind durch ihre Ausbildung und Übungen auf außergewöhnliche Herausforderungen wie Unfälle und Katastrophen vorbereitet und können grundsätzlich mit Stress und Aufregung gut umgehen. Nach Einsätzen mit besonderen psychischen Belastungen sollen die Einsatznachsorge-Teams (ENT) den Einsatzkräften zusätzlich helfen, diese Belastungen besser zu verarbeiten.
Herzrasen, Schlaflosigkeit, Erinnerungslücken, Niedergeschlagenheit? Solche und weitere Anzeichen können Symptome dafür sein, dass ein Einsatz nicht verarbeitet werden konnte. Der Bewältigungsmechanismus des Einzelnen reicht dann nicht mehr aus. Welche Ereignisse als besonders belastend empfunden werden, ist dabei individuell sehr verschieden. Sicher ist jedoch: Professionelle Hilfe ist angebracht, wenn die Symptome länger als vier Wochen andauern.
Die Einsatznachsorge-Teams bieten den Kameradinnen und Kameraden in den Ortsverbänden Hilfe und Unterstützung an, um belastende Situationen aus dem Einsatz zu verarbeiten. In Einzel- oder Gruppengesprächen werden belastende Erlebnisse aufgearbeitet. Direkt nach schweren Unfällen und Katastrophen stehen die Teams zur Verfügung, um die Einsatzkräfte aufzufangen. Auch präventiv kann viel getan werden.
12.11.2018