Herwart bringt Bäume und Baugerüste in Schieflage

Zahlreiche Sturmeinsätze haben auch an diesem Sonntag die Berliner Feuerwehr dazu veranlasst, den Ausnahmezustand auszurufen. Das Technische Hilfswerk (THW) wurde zur Unterstützung angefordert.

Baugerüst im sechsten OG in Schieflage.

In der Krossener Straße in Friedrichshain-Kreuzberg drohten große Teile einer Dachkonstruktion aus Baugerüst- und Wellblechteilen in den Innenhof zu stürzen. THW-Einheiten der Ortsverbände Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Reinickendorf, Spandau und Steglitz-Zehlendorf wechselten sich den gesamten Sonntag über ab.

Die Einsatzstellen erforderten eine ausgiebige Erkundung rund um das Gebäude, dessen Dachgeschoss im sechsten Obergeschoss sich im Ausbau befindet. Der Sturm hatte hier ganze Arbeit geleistet: in der Wellblechabdeckung, die mit dem Gerüst verbunden war, konnte sich der Wind fangen und die gesamte Konstruktion soweit anheben, dass sie zu großen Teilen in den Innenhof zu fallen drohte. Sie hing mehrere Meter über. Schlimmeres verhindert hatten lediglich zwei Bäume, die sechs Geschosse hoch in den Himmel ragten. In den Ästen hatte sich die Gerüstkonstruktion verfangen und verkeilt. Zahlreiche Gerüststreben waren unter der Last stark verbogen.
Der Innenhof war für die Anwohner von der Polizei längst abgesperrt worden. Teile des Gerüstsystems waren mit Zurrgurten gesichert worden. Lose Blechteile auf dem Dach wurden von den Helferinnen und Helfern teilweise von der Dachkante weiter nach oben gezogen und eine Etage tiefer vor dem Absturz gesichert abgelegt. Zugführer Kai-Yong Mohr aus Berlin Reinickendorf hatte neben dem THW-Baufachberater auch einen Mitarbeiter der Bezirksbauverwaltung zu Rate gezogen. Gemeinsam mit dem Gerüstbauunternehmen war man zu dem Ergebnis gekommen, dass man die überhängenden Teile kontrolliert abtrennen wollte. Mit Metalltrenngeräten wurde das Gerüst an den entscheidenden Stellen durchtrennt, so dass der Überhang entfernt werden konnte und ein Nachstürzen bei späteren Windböen ausgeschlossen werden konnte.

Insgesamt waren rund 30 Einsatzkräfte vor Ort, aus Reinickendorf zwei Bergungsgruppen, die Fachrguppe Beleuchtung und der Zugtrupp.

Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der THW-Einheiten aus verschiedenen Berliner Ortsverbänden sicherte den Einsatzerfolg.

29./30.10.2017


Fotos: Markus Schneid, THW Berlin Reinickendorf