Mit Blaulicht - aber sicher!

Wer findet es nicht spannend, selbst mit Blaulicht und Martinshorn durch Berlin zu fahren? Dabei übernimmt der Fahrer aber große Verantwortung - für sich selbst, für seine Mitfahrer und für die anderen Verkehrsteilnehmer.

Wer mit Blaulicht durch die Stadt fährt, muss sehr genau wissen, welche Rechte und Pflichten er hat.

Deshalb ist zum Führen von Einsatzfahrzeugen in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) eine umfangreiche Ausbildung erforderlich. Die Bereichsausbildung für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer ist in vier Module à acht Ausbildungsstunden gegliedert.

Am 15. April 2017 trafen sich in Neukölln zehn Helfer aus den Berliner Ortsverbänden Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Reinickendorf zu ihrer Ausbildung. Im Modul 3 ging es endlich auf die Straße. Das Fahren im geschlossenen Verband stand im Mittelpunkt der Ausbildung und führte auch mitten durch Berlin. Außerdem lernten die THWler, was bei Unfällen zu beachten ist. Das Rangieren und Rückwärtsfahren mit Einweiser wurde ebenfalls geübt.

Modul 1 und 2 haben die Helferinnen und Helfer bereits hinter sich gebracht. Schwerpunkt von Modul 1 sind rechtliche Grundlagen, z. B. aus der Straßenverkehrsordnung oder der Dienstvorschrift Kraftfahrwesen des THW. Außerdem besprechen die Ausbilder die nötigen Maßnahmen zur Verkehrs- und Betriebssicherheit des Kfz und zur Materialerhaltung.

Modul 2 betrifft Bestimmungen zur Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und zur Haftung. Eindrucksvoll führen die Bereichsausbilder außerdem die Bedeutung richtiger Ladungssicherung vor. Die zukünftigen Kraftfahrer werden auch in die Bedienung von Seilwinde, Ladebordwand und Kippflächen von Kipperfahrzeugen eingewiesen.

Modul 4 ist den Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern der Führerscheinklassen C und CE vorbehalten. Sie können das sichere Führen von THW-Fahrzeugen mit mehr als 7,5 t Gesamtgewicht üben. Dazu ist das unwegsame Polizei-Übungsgelände in der Pionierstraße besonders geeignet. Unter verschiedenen Straßen- und Witterungsverhältnissen können die Helferinnen und Helfer ihre Fahrzeuge ausprobieren, z. B. beim Anfahren am Berg oder beim Fahren auf sandigem Untergrund. Auf dem Stundenplan stehen auch Themen wie Motortechnik, Bremsanlagen und notwendigen Pflege- und Wartungsarbeiten nach Geländefahrten.

Am Ende der Ausbildung werden aus normalen Führerscheininhabern qualifizierte Kraftfahrer mit einer THW-Fahrgenehmigung.

15.04.2017


Fotos: Anja Villwock, THW