25.11.2014, von Markus Schneid, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

Nächtliche Bootsbergung vor der Insel Scharfenberg

"Segelboot mit Trailer im Ufersand festgefahren", lautete die Nachricht, die das Reinickendorfer THW am Montagabend kurzfristig erreichte. Eine klassische Aufgabe für die Bergungsgruppen des Ortsverbandes.

Nur fünf Meter vom Ufer entfernt hatte sich das Segelboot mit Trailer im Sand festgefahren. Die THW-Helfer haben bereits das Stahlseil der Seilwinde am Trailer befestigt, um ihn mit dem Boot herausziehen zu können.

Einsatzleiter und Gruppenführer David Walaszewski fuhr mit seiner Bergungsgruppe zum Strandbad Tegel. Dort hatte die Seglergemeinschaft Scharfenberg ihre Boote aus dem Wasser geholt, um sie winterfest zu machen.

Nur eines war im Wasser verblieben, es hatte sich in etwa fünf Meter Entfernung vom Ufer mit dem Trailer im Sand festgefahren. Nichts ging mehr, weder vor noch zurück. Die sog. Bombe, genauer Kielbombe, mit einem Gewicht von mehreren hundert Kilogramm, hatte sich verklemmt und konnte nicht mehr nach oben gezogen werden. So blockierte sie das Boot und den Trailer.

Da sollte das Technische Hilfswerk helfen. Der Gerätekraftwagen (GKW) des 1. Technischen Zuges verfügt über eine Seilwinde mit mehreren Tonnen Zugkraft. Mit dem dazugehörigen Stahlseil, das wegen der örtlichen Gegebenheiten auf ca. 30 Meter ausgezogen werden musste, um überhaupt ans Boot zu gelangen, zog man den Trailer Stück für Stück nach draußen. Zwei THWler waren mit Wathosen im seichten Uferbereich ins kalte Wasser gestiegen, um von der Wasserseite die Bergung des Bootes mit Muskelkraft zu unterstützen.

Die Helfer mussten zusätzlich eine so genannte Umlenkrolle anbringen. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass der Bootsanhänger mit seiner kostbaren Fracht gegen den Bootssteg gezogen worden wäre. Die Umlenkrolle hat das Stahlseil der Seilwinde weg vom Bootssteg gezogen und damit auch dem Anhänger eine andere Richtung gegeben. So konnte der Bootsanhänger mit dem Boot unbeschadet ans Ufer gezogen werden.

Möglich war dies letzten Endes nur mit der richtigen Ausleuchtung der Einsatzstelle, wofür ein Stromaggregat und zwei Scheinwerfer auf Stativen aufgebaut und in Betrieb genommen wurden.

Jörg Neuhaus, Leiter der Seglergemeinschaft Scharfenberg, bedankte sich bei THW-Gruppenführer David Walaszewski und seiner Mannschaft für die hervorragende Unterstützung. Für die THW-Bergungshelfer war es eine willkommene Praxis-Ausbildung in den "klassischen" THW-Themen Arbeiten mit der Seilwinde, dem Greifzug und der Umlenkrolle sowie Ausleuchten von Einsatzstellen.

24.11.2014


  • Nur fünf Meter vom Ufer entfernt hatte sich das Segelboot mit Trailer im Sand festgefahren. Die THW-Helfer haben bereits das Stahlseil der Seilwinde am Trailer befestigt, um ihn mit dem Boot herausziehen zu können.

  • Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter, bewegte sich das Boot aus dem Wasser, gezogen vom hier vom Ufersand verdeckten Stahlseil des Gerätekraftwagens.

  • Notwendig war das Anbringen einer Umlenkrolle (li. am Boden) an einem weiteren Fixpunkt (Baumstamm), damit der aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ungünstige Winkel für den Zug mit dem Stahlseil verbessert werden konnte.

  • Kraftfahrer Ralph Schütze steuerte mit ruhiger Hand die Seilwinde an seinem Gerätekraftwagen (GKW).

  • Gut zu erkennen im Bildvordergrund die Umlenkrolle, die wiederum mit einem Stahlseil von einem Greifzug gehalten wird, der an einem Baum befestigt wird. Die THW-Helfer Christian Kuhlmey und Robert Afheldt bedienen den Greifzug.

  • Endlich ist es geschafft: Jörg Neuhaus ((li. i. Bild), Leiter der Seglergemeinschaft Scharfenberg, ist froh, dass sein Boot mit Anhänger aus dem Sand befreit werden konnte.

  • Das Teil war schuld an allem: die sog. Kielbombe, die sich zur Stabilisierung des Bootes am unteren Ende des Kielschwertes befindet. Sie hatte sich verkeilt und war nicht mehr zu bewegen.

Fotos: Markus Schneid