"Wasser marsch" bei der OV-Übung in Reinickendorf

Mehr als 50 THW-Helferinnen und Helfer aus allen Gruppen nahmen an der OV-Übung des THW-Ortsverbandes Berlin Reinickendorf am ehemaligen Zoll-Hof an der Schulzendorfer Straße teil.

Auch der Anhänger mit dem Einsatz-Gerüst-System (re. hinten) durfte am Samstag mit raus.

Der Einsatzauftrag lautete "Erkundung, Aufbau und Betrieb einer Wasserversorgungsstrecke auf dem ehemaligen Zoll-Hof Schulzendorf".

Auf dem Gelände waren zuvor bereits Kunststoff-Reifen (Hula Hoop-Reifen) mit fortlaufenden Nummern platziert worden, die den Streckenverlauf für die Schlauchleitung vorgeben. Ein Auffangbecken wurde als Startpunkt genutzt. Jede Gruppe bildete zwei Trupps zur Erkundung, sammelte alle nötigen Informationen über den Streckenverlauf und mögliche Gefahren.  Der Streckenaufbau war vorher von der Übungsleitung grob vorstrukturiert und den Gruppen des Ortsverbandes zugeteilt worden. Am Ende sollte eine Wasserversorgung über das gesamte Gelände mit einer Leistung von 200 Litern pro Minute hergestellt sein.

Wesentliche Ziele der Übung waren die Stärkung des Team-Zusammenhaltes, der Ausbau der Kompetenzen im Bereich Kommunikation und Erkundung, das Fördern der technischen Zusammenarbeit zwischen den Gruppen sowie die Stärkung der Fachkompetenz der gruppenspezifischen Aufgaben.

Nach dem Verlegen der Einsatzkäfte in den ehemaligen Zollhof begann die Erkundung des Geländes. Es zeigten sich einige Tücken und Herausforderungen im geplanten Streckenverlauf. Die Wasserleitung sollte vom Startpunkt in einem erst zu bauenden Becken über Teerfläche, dann ein Gerüst mehrere Meter nach oben, von dort über mehrere Meter Luftlinie bis auf das Dach des größten Gebäudes, darüber hinweg und auf der anderen Seite nach unten verlaufen. Von dort sollte die Leitung mehrere Meter an einem Bretterzaun entlang, dann abzweigen und quer über den Zollhof über zwei Elemente des Einsatzgerüstsystems (EGS) und über eine sich anschließende Holzbohlen-Konstruktion erneut auf eine andere Dachfläche führen, am anderen Ende dieser Fläche dann wieder nach unten bis zum Zielpunkt.

Während sich die einen mehr um den Aufbau der Stromversorgung für die einzusetzenden Pumpen kümmerten, bauten die anderen die Schlauchleitung zwar nicht "über Stock und Stein", aber doch "über Dach und in der Höhe", während die nächsten sich um die Pumpen und die Übergabebecken kümmerten. Auch Straßenüberführungen mit ca. vier Meter Höhe mittels EGS, Leitern und einer Holzkonstruktion waren gefragt. 

Selbst die Grundausbildungsgruppe wurde buchstäblich am Rande mit integriert. Für die Helferanwärter stand "Deichverteidigung" auf dem Ausbildungsplan, so dass sie unter Leitung ihres Ausbilders Lennart Lange Sandsäcke fachgerecht zu füllen und richtig anzulegen lernten. Damit dieser Ausbildungsteil nicht nur theoretisch und praktisch trocken blieb, diente das aus Sandsäcken gebaute Becken den Übungs-Einsatzkräften anschließend als Startpunkt der Wasserförderstrecke und wurde mit Wasser befüllt. Mit Erfolg, denn das Becken hielt dicht und das Wasser blieb drin.

Immer wieder liefen die Zwischenstände bei der Übungsleitung (Thomas Zange und Sven Jenning) zusammen, die dann nach mehreren Stunden "Wasser läuft" festhalten konnte. Auch die Einhaltung der UVV-Regeln, die eigene Sicherheit der Einsatzkräfte betreffend, die Teamfähigkeit, die Materialablage und viele weitere Aspekte flossen in die Bewertung der Übung mit ein. Die Ziele wurden erreicht, so das Fazit der zufriedenen Übungsleitung und Teilnehmer der ganztägigen Übung am Ende. Eine detaillierte Auswertung sowie Nachbesprechung mit den einzelnen Gruppenführern wird sich zeitnah im Ortsverband anschließen.

23.02.2019 


Fotos: THW