Erste Einsatzübung im neuen Berliner Tiergarten-Tunnel - Feuerwehr, THW und DRK testen Zusammenwirken der Hilfsorganisationen

Die neue unterirdische Berliner Verkehrstrasse ist regierungsnah und somit hochbrisant. Gerade deshalb soll das Sicherheitsrisiko minimal sein. Das testeten zum ersten Mal am vergangenen Samstag, 20. August, Hilfsorganisationen unterschiedlicher Couleur. Bei der Alarmübung mit rund 100 Einsatzkräften war angenommen worden, dass im Tiergarten-Tunnel ein LKW mit Anhänger plötzlich quer steht. Ein gut besetzter BVG-Linienbus prallt auf den Truck und verwandelt das Unglück in ein Szenario mit einem Massenanfall von Verletzten sowie Feuer und Rauchwolken.

Sechs Rettungsstaffeln, ergänzt um den technischen Dienst mit zahlreichen Sonderfahrzeugen, hatte die Berliner Feuerwehr zur Tunnelübung geschickt. DRK-Sanitäter beteiligten sich mit einer schnellen Einsatzgruppe und einer Betreuungsgruppe bei der Verletztenversorgung. Das THW Berlin-Steglitz-Zehlendorf brachte Spezialisten der Ortung zum Einsatzort. Initiator der Übung: Fachberater Detlef Wendler vom THW Reinickendorf. Außerdem hatten verschiedene Organisationen und Behörden Beobachter zum Tunneltest entsandt (u. a. Polizei, Bundeswehr, Senatsverwaltung für Gesundheit, Senatsbauverwaltung, Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit).

Zahlreiche Verletzte sowie Feuer mit starkem Rauch und Sichtweiten unter einem Meter erschwerten die Einsatzbedingungen in Berlins längsten sowie Europas modernsten Autotunnel. So gehörte das Zusammenwirken der verschiedenen Hilfsorganisationen zu den Übungsaufgaben. Getestet werden sollte auch die Rauchentlüftung und technische Anlagen. Als hilfreich erwies sich die Ortungsgruppe mit Spezialgeräten zur Dichteprüfung von Beton oder Ultraschall zur Ermittlung von Rissen in Wänden. „Da oder dort sind allerdings noch kleinere Verbesserungen sinnvoll“, zieht THW-Fachberater Wendler eine erste Bilanz.

20.08.2005


Fotos: Stefan Wagner, Berlin, © Stefan Wagner 2005, alle Rechte vorbehalten. Vielen Dank an Herrn Wagner für die Erlaubnis, die Fotos hier zu veröffentlichen.