Nur Übung macht den Meister

Bei seiner traditionellen Oktoberübung am und um den Tag der deutschen Einheit hat der THW-Ortsverband Berlin-Reinickendorf dieses Jahr die Bergungsgruppen gefordert.

Zusammenarbeit von DRK und THW bei der Rettung von Verletzten

Unterstützt wurde die Übung durch Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes Reinickendorf-Wittenau sowie der THW-Ortsverbände Burg und Dessau. Gute Leistungen und fachliches Können bedürfen ständiger Übung. Aus diesem Grund lag der Schwerpunkt der Übung des THW-Ortsverbandes (OV) Berlin Reinickendorf in diesem Jahr im Bereich der Bergung. Es galt bestehendes Wissen zu vertiefen aber auch Verbesserungen im Detail zu erarbeiten. Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) geübt werden. Zu diesem Zweck wurde das Übungsgelände des Institutes für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge als Ort zur Durchführung ausgewählt.

Zu Beginn der Übung verlegten Kameraden aller drei Bergungsgruppen aus beiden Technischen Zügen mit ihren Fahrzeugen am 3. Oktober nach Burg in den dortigen OV, der sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, sein Gelände als Quartier zur Verfügung zu stellen. Begleitet wurden die Übungsteilnehmer dabei vom Zugtrupp des ersten Technischen Zuges sowie von Kameraden der Fachgruppe Wassergefahren mit ihrem Kranfahrzeug.

Alles, was drin ist

Grundsätzlich sind die Einsatzmöglichkeiten einer THW-Bergungsgruppe sehr vielfältig und eben diese Vielfalt sollte in den Übungsszenarien, die den Teilnehmern gestellt wurden, abverlangt werden. Dazu wurden seitens der Übungsleitung vier unterschiedliche Aufgaben gestellt, die den Einsatz verschiedenster Technik erforderten. Im ersten Szenario wurden die Kameraden der Bergung zu einem Busunfall gerufen. Hier galt es zu Beginn Sicherungsmaßnahmen an dem umgestürzten Fahrzeug durchzuführen, um den Helfern einen sicheren Zugang rund um das Fahrzeug zu ermöglichen. In der Folge ging es daran, die Verletzten, die durch Kameraden des OV Dessau dargestellt wurden, aus dem verunfallten Bus zu retten und an das DRK zu überstellen. Den Abschluss bildete das Aufrichten des auf der Seite liegenden Fahrzeugs. 

Auch bei der zweiten Aufgabe handelte es sich um ein Unfallgeschehen. Allerdings war hier ein PKW unter einen Anhänger mit aufmontiertem Tank geraten. Sowohl in als auch unter dem Fahrzeug befand sich jeweils eine Person, denen es unter Beachtung aller Sicherheits- und Rettungsmaßnahmen zu helfen galt.

Sehr komplex stellt sich das dritte Einsatzgeschehen dar. Einerseits mussten mehrere Verletzte aus einem schwer zugänglichen Geröllabhang gerettet werden, andererseits war ein in das Unfallszenario einbezogener Eisenbahnwaggon zu durchsuchen, der allerdings völlig verqualmt war. Hier liefen zwei voneinander unabhängige Einsätze parallel ab. Als Besonderheit kam hier, neben klassischem Vorgehen wie der Rettung über schiefe Ebene und unter schwerem Atemschutz, die Rettung eines Verletzten mittels Kran vor. Im letzten Szenario wurde ein nach einer Explosion teilweise eingestürztes Gebäude nach Verletzten abgesucht und deren Rettung durchgeführt. Die besondere Herausforderung in diesem Fall bestand darin, die unterschiedlich schwer verletzten Personen aus den verschiedenen Stockwerken herauszuholen. Der Abtransport von Hilfebedürftigen aus dem zweiten Stock stellt an die Kameraden andere Anforderungen als das Durchsuchen von durch Wasserdampf nur schwer einsehbaren engen Kellergängen und die Rettung von Verletzten aus diesen.

Rundum gut

Für alle Szenarien ist festzuhalten, dass die Aufgaben bewältigt und somit alle Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus äußerten sich alle Teilnehmer positiv zur Übung insgesamt sowie zur Vielfalt der Einsätze mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen und dem großen Materialeinsatz. Daneben gilt der Dank des OV Berlin Reinickendorf insbesondere dem OV Burg für die freundliche Aufnahme und dem OV Dessau mit seinen Verletztendarstellern. Weiterer Dank geht an die Teilnehmer des DRK-Feldkochlehrgangs, der während des kompletten Übungszeitraumes für die Verpflegung der Teilnehmer gesorgt hat. Last but not least der Dank an den DRK Ortsverband Reinickendorf-Wittenau, dessen Mitglieder abermals eine Übung des THW-OV Berlin Reinickendorf mit großem Engagement begleitet und durch Ihre Teilnahme bereichert haben.

03.-05.10.2014


Fotos: Christian Kuhlmey, Kay-Yong-Mohr, Andreas Kopplin, Jochen Stich