THW-Einsatz bei der Feuerwehr

Das Telefon klingelt – Alarmierung – Einsatzstichwort: „Bauteil droht“. Hinter dieser kurzen Information steckt immer ein Schicksal. Raus aus dem Job, rein in die blaue Einsatzkleidung. Ausrücken in Zugstärke.

Eine Bergungsgruppe, die Beleuchtung und die Wassergefahren sitzen am Donnerstag, 23. Februar 2012 auf den Fahrzeugen auf. Dieses Mal führt uns unser Weg zu einer bekannten Adresse, zu unseren Freunden in der Feuerwache Prenzlauer Berg. Die Wand zum Nachbargrundstück ist eingestürzt, zerstörte drei Fahrzeuge und begrub den Innenhof der Wache unter einem Meer aus Ziegelsteinen. Glücklicher Weise wurde niemand verletzt – ein erstes Aufatmen.

Schnell kommen die Anweisungen, erste Begehung, Radlader abladen, Einsatzkräfte einteilen, Kran aufbauen. Der erste Scheinwerfer steht, es kann losgehen. Freiräumen und sichern. Die Reste eines stehen gebliebenen Mauerteils müssen weg, bevor noch mehr Schaden entsteht. Kontrolliertes Abtragen. Ein Rucken des Kranes, die Mauerkrone bricht, die erste Hälfte der vierzig Meter langen Mauer fällt mit lautem Getöse.

Stunde um Stunde fallen Ziegel. Ein Knacken in der Sprechanlage – Essen fassen. Linseneintopf mit Wiener Würstchen, dazu warmer Kaffee. Gemeinsam sitzen wir in der ältesten Feuerwache Berlins, ein erhabenes Gefühl. Schnell mischt sich Nostalgie mit modernen Themen. Das Verlangen zu Helfen ist die gemeinsame Basis, Zusammenarbeit das Mittel zum Erfolg.

Zurück zum Einsatzgeschehen. Blau mischt sich mit rot. Technik wechselt sich mit Manpower ab. Mit einsetzendem Regen ist die Arbeit glückliche Weise erledigt. Zusammenpacken, ein entspanntes Lachen. Händeschütteln. Man sieht sich im nächsten Einsatz. Ein guter Tag mit gutem Ende.


Fotos: Christian Knipphals (THW-Ortsverband Berlin Reinickendorf)